Es ist offiziell. Zumindest halbwegs.

Nach monatelangem Stillschweigen und Unsicherheit zur Zukunft von Autodesk Design Review hat sich ein Autodesk-Mitarbeiter im Autodesk-Forum zu Wort gemeldet. Nach seinen Worten wird es kein Autodesk Design Review 2014 geben und Scott Sheppard erwartet auch keine Version 2015. Als Grund wird Autodesks Cloudservice "Autodesk 360" genannt. Dessen Funktionen sollen offenbar das DWF(x)-Format vom Desktop entkoppeln. Alle, die weiterhin mit Design Review arbeiten möchten, dürfen sich mit Version 2013 begnügen.


Schade Autodesk!
Schade, dass man das Potential von Design Review zugunsten einer umstrittenen, mutmaßlich unsicheren (und unfertigen?) Cloud-Lösung wegwirft. Es scheint so, dass Nutzer mit allen Mitteln in die Cloud gedrängt werden sollen.

Schade, Autodesk, dass man Kunden, die ihre Daten lieber lokal oder in eigenen Netzwerken verwalten, zu ignorieren scheint oder zunächst damit vertröstet, dass Autodesk 360 möglicherweise künftig auch lokale Anbindungen unterstützen wird.

Schade auch, dass es ein halbes Jahr dauert, bis man das Ende von Design Review eingesteht. Befürchtete man negative Anwenderreaktionen? Nun, verschoben ist nicht aufgehoben!


Wer seine Prozesse bisher auf dieses Werkzeug stützte, hat künftig offenbar keine adäquate Alternative. Die weiterhin verfügbare Version 2013 ist ein schwacher Trost, gibt es doch heute schon Meldungen über Kompatibilitätsprobleme mit aktuellerer Software. Am Ende werden Anwender umdenken und als Alternative das vermeintlich besser unterstützte PDF-Format nutzen. Wieder schade, denn das DWF-Format sollte für 2D- und 3D-Daten eigentlich die bessere Wahl sein.

 

Alternative?
Das kleine Anhängsel x am Dateinamen von DWFx-Dateien bedeutet, dass diese Dateien in Windows-Versionen ab Vista ohne zusätzliche Autodesk-Software geöffnet werden können. Sie basieren auf Microsofts XPS-Spezifikationen und lassen sich mit dem integrierten XPS-Viewer anzeigen.

Wer DWF- und DWFx-Dateien nicht nur sehen sondern ähnlich wie in Design Review auch verarbeiten und markieren will, muss tiefer in die Softwaretasche greifen, es gibt derzeit kein kostenloses Werkzeug mit entsprechendem Funktionsumfang.

Suite-Besitzern steht Navisworks zur Verfügung. Das Tool ist zwar ungleich mächtiger als Design Review, bietet aber eben auch Redlining-Funktionalitäten.

Das kostenlose Navisworks Freedom, dass ohne Weiteres auf der Autodesk-Website gar nicht leicht gefunden werden kann, könnte ein adäquater Nachfolger von Design Review sein, bietet aber leider kein Redlinig.

 

Was bleibt? Nicht nur schaler Beigeschmack.
Ein Werkzeughersteller nimmt ohne Not und unangekündigt eines seiner Werkzeuge vom Markt, um Kunden in eine Richtung zu nötigen, die sie nicht einschlagen wollen. Das klingt anmaßend und nach Willkür!

Sollte sich dieser Trend fortsetzen, sind auch die Tage eines lokalen Navisworks gezählt.

Schade, Autodesk!

 

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